Das Wort
Egoismus hat einen negativen Klang. Ichbezogen. Selbstsüchtig. Rücksichtslos.
Keine Adjektive, mit denen wir uns gerne charakterisieren, zumal wir in einer
Gesellschaft leben, in der sozialer Kontakt bedeutsam ist.
Warum
begegnen wir dann trotzdem im Alltag noch Egoisten, obwohl alle Menschen lieber selbstlos sein wollen?
Und warum können wir kaum verhindern, dass in einigen Situationen die leise
Stimme in unserem Kopf am lautesten „Ich!“ ruft?
Diesen
Fragen stellt sich Richard David Precht in seinem Buch „Die Kunst, kein Egoist
zu sein“.
Es handelt
sich hierbei um ein philosophisches und gesellschaftskritisches Sachbuch, das
mit seiner Thematik und verständlichen Sprache als solches nicht langweilt.
Precht
gelingt es durch das Zitieren seiner Vordenker und Erläutern neuer
wissenschaftlicher Kenntnisse viel Bildung zu vermitteln.
Oftmals
beginnt er seine Kapitel mit Alltagssituation, die uns seine Ansichten leicht
verstehen lassen. Diese 38 Kurzkapitel sind in drei Hauptabschnitte gegliedert,
die da heißen „Gut und Böse“, „Wollen
und Tun“ und „Moral und Gesellschaft“.
Es sind somit drei Leitfragen, die den Inhalt des Buches bilden. 1. Ist der
Mensch von Geburt an gut oder böse? 2. Was hindert den Menschen daran, gut zu
sein, wenn er es doch so gerne möchte? 3. Wie kann man die Gesellschaft ändern,
um sie langfristig zu verbessern?
Das Buch
gibt dem Leser gute Antworten auf diese Fragen und obwohl ich nicht der Meinung
bin, dass die theoretischen Ansätze Prechts unsere Gesellschaft grundlegend
verändern können, stimmte mich sein Werk doch nachdenklich. Es ist somit eines
der ersten Sachbücher, das ich freiwillig, schnell und vor allem gerne gelesen
habe.
Da ich
jedoch glaube, dass mein wirtschaftpolitisches und philosophisches Grundwissen
aus der Schule das Lesen erleichtert hat, empfehle ich Prechts Werk eher den Schülern der Oberstufe.
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