Sonntag, 18. Dezember 2011

Alter Insu Teil 14: "„Die Würde des Menschen ist unantastbar“"

In Ausgabe 43 (Dez. 1992) beschäftigte sich der Insulaner auch mit dem 1. Grundrecht und einigen zeitgenössischem Drum-Herum.


„Die Würde des Menschen ist unantastbar“
Dies ist der erste Artikel unseres Grundgesetzes. Er steht über allen anderen Gesetzen und Bestimmungen. In ihm wird gleichzeitig der Einfluss des Christentums auf unsere gesellschaftliche Ordnung deutlich. Zum einen werden in diesem Artikel alle Menschen auf eine Stufe gestellt („(Vor Gott) sind alle gleich.“) und zum zweiten wird von einer  Würde des Menschen gesprochen. Diese Würde besteht darin, dass ein Mensch ohne Diskriminierung und Verfolgung aus politischen, religiösen, rassistischen oder nationalistischen Gründen leben kann. Um diese Würde zu achten, müssen gewisse Gesetze beachtet und befolgt werden. Diese Gesetzte haben ihren Ursprung in den 10 Geboten. In ihnen sind die Bedingungen enthalten, die ein menschliches Zusammenleben erst ermöglichen. Sie sind also auch die Basis für die Unantastbarkeit der menschlichen Würde („DU sollst nicht töten“; „Du sollst nicht begehren des Nächsten Hab und Gut.“). Leider gibt es gerade in der jüngsten Vergangenheit einige Gruppen, die glauben, diese Grundlagen missachten zu können, und damit die Achtung der Menschenwürde in Gefahr bringen.  Dies kann niemand, dem/der an der friedlichen Ordnung unserer Gesellschaft etwas gelegen ist, zulassen. Doch gilt es nicht, Missachtung mit Missachtung zu begegnen (man löscht ein Feuer ja auch nicht mit Feuer). Gewalt und Missachtung führen niemals zu einer Lösung. Wenn sich von den Grundsätzen und der Basis unseres Zusammenlebens entfernen und nicht mehr an sie glauben, dann gilt es, sie von der Richtigkeit dieser Grundsätze zu überzeugen. Dies kann man nur durch eine Kombination von Tat (Um die Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen) und von Pädagogik (hier sind die Eltern, Lehrer/-innen und die Medien gefordert) erreichen.

Doch leider werden diese Aufgaben nicht genügend wahrgenommen. Die Medien versuchen verstärkt, die Gefühle der Menschen (mitleid, Trauer, Zorn, Freude) zu erregen. Die eigentlichen Probleme werden zumeist verdrängt. Dies wird von einem großen Teil der Bevölkerung angenommen; es ist ja auch einfacher, die Probleme zu verdrängen, als sich mit Ihnen auseinanderzusetzten.

Gerade zu Weihnachten ist der Konsum an Medien und anderen Dingen sehr hoch. Dies lässt auf ein stärkeres Verlangen nach Verdrängung schließen. Man verdrängt das eigentliche Weihnachten und täuscht einen Schein von Friede und von Freude vor, der darin liegt, sich zu zeigen, wie gut es einem doch geht (Gutes Essen, teure Geschenke); vielleicht hört man sogar eine Schallplatte oder CD mit Weihnachtsliedern wie z.B. Jingle Bells, das überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun hat. Doch dazu reicht es meistens noch nicht einmal. Doch zur Besinnung kommt man in den Weihnachtstagen nicht, obwohl dies eigentlich ein wichtiger Bestandteil von Weihnachten ist. Aber vielleicht besinnt man sich dabei auch auf solche Werte wie Frieden. Vielleicht denkt man auch an die Grundlagen unseres Frieden, und an Menschen und Ländern, denen diese Grundlagen fehlen und bei denen ein friedliches Zusammenleben also gar nicht möglich ist.

Vielleicht hat man dann auch mehr Freude an den Dingen, die einem gegeben sind, und die vielleicht gar nicht selbstverständlich sind. Ich wünsche Euch ein besinnliches Weihnachtsfest und ein freudiges neues Jahr.

     von Hassan du Maire


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