Donnerstag, 10. November 2011

Alter Insu: Teil 7 "Der Aktionstag am 4. Mai 1994"



Die Meinungen über den Aktionstag gehen auseinander. Viele sind der Auffassung, die SV habe einen „Streik“ organisiert, um allen Schülerinnen und Schülern der LG die willkommene Gelegenheit zu geben, schwänzen zu können, und in der Tat haben sich einige Schülerinnen und Schüler, vornehmlich aus der Oberstufe, die Gemeinheit gegenüber denen, die für eine bessere Bildung sich einzusetzen bereit waren, herausgenommen, diese Befürchtung zu bestätigen.
Glaubt man allerdings dem sehr positiven Echo in der örtlichen Presse und von Seiten des überwiegenden Teils der in dieser Sache engagierten Lehrkräfte sowie der politischen und an ihrer Zukunft interessierten Schülerinnen und Schüler, hat unser Aktionstag das bewirkt, was er sollte: Er war Bestandteil eines Zeichens unter dem Motto „BILDUNG TROTZ(T) KRISE“, das gesetzt wurde gegen verfehlte Bildungspolitik unseres Landes und unserer Republik.
Landesweit haben eine Woche lang zigtausende schülerinne nun Schüler sowie motivierte Lehrkräfte und besorgte Eltern deutlich gemacht, dass sie nicht damit einverstanden sind, dass bei voraussichtlich bis zum Jahre 2.000 um 20% ansteigender SchülerInnenanzahl in SH allein in den nächsten zwei Jahren 770 Planstellen wegrationalisiert werden sollen, wobei auch noch genügend, teuer ausgebildete Lehrkräfte darauf warten, eingestellt zu werden, um nur eines zu nennen. Lediglich, um gegen diesen einen Aspekt dieser destruktiven Bildungspolitik Druck zu machen, lohnte es sich schon, einmal im Monat auf die Straße zu gehen.
Dass dies aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist, davon können die Mitglieder des größenmäßig weit unter einem Promille (!) der GesamtschülerInnenzahl unserer Schule gebliebenen Aktionstag-Ausschusses der SV ein Lied singen. Es ist schon erschreckend, wie wenig kooperativ sich einige Kehrkräfte angestellt haben (Stichwort: Burn-out Syndrom), ging es doch auch um eine Verbesserung ihres Arbeitsklimas!
Insgesamt aber möchte Herrn Zschiesche (damaliger Direktor unserer Schule) vor allem und vielen rühmlichen Ausnahmen aus der Reihe der Lehrkräfte, den Vertreterinnen der Presse, den Eltern, die ihre Unterstützung bekundet haben, und den bis an ihre physischen Grenzen gegangenen Aktivistinnen du Aktivisten des Organisationskomitees für ihren Einsatz danken.
Florian H., Johann S. und Jan Peter B. halten sich bereit, um laufenderweise die “Fackel der Bildung” nach Lübeck zu bringen, die per Ruderboot, Pferderücken, Fahrrad, Zug und zu Fuß von der Elbe bis nach Kiel gebracht wird. Sie werden von Dörte Hirsekorn und Katja Weidtmann auf dem Fahrrad begleitet.


von Hauke Hirsekorn





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen